(Pater Alois Albrecht ist gestern gestorben. Er hat u.a. den Text von „Kleines Senfkorn Hoffnung geschrieben. Deswegen reposte ich untenstehenden Beitrag.)

Beim Aufräumen habe ich ein Schleifenband von Weihnachten wiedergefunden. Neben „Merry Christmas“ steht da auch ein, für mich sehr wichtiges Wort: Hope – Hoffnung!
„Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den Herrn und sich nicht wendet zu den Hoffärtigen und zu denen, die mit Lügen umgehen!“ (Psalm 40, 5) heißt in der Lutherübersetzung. Hoffärtig ist ein veraltetes Wort und kann mit „stolz, hochmütig, hochnäsig“ übersetzt werden.
Mir fällt es nicht leicht, in dieser Zeit ruhig zu bleiben. Zuviele Informationen, zuviele Halbwahrheiten und gefühlt jeder weiß es besser. Ich habe Menschen um Rat gefragt. Doch sie wussten auch nicht so Recht, wie mit der aktuellen Situation umzugehen ist. Da fiel mir auf, dass ich heute noch nicht gebetet habe. Ich setzte mich also hin und nach einiger Zeit verspürte ich Ruhe, einen inneren Frieden. Jetzt geht es mir wieder besser.
Hoffnung! Wenn Einer/ Eine sie haben kann, dann Menschen, die sich Christus anvertraut haben. Hoffnung ist heutzutage das kostbarste Gut. Während meiner Zeit in der „Jungen Gemeinde“ haben wir ein Lied von Ludger Edelkötter (Musik) und Alois Albrecht (Text) gesungen:
„Kleines Senfkorn Hoffnung,
Mir umsonst geschenkt,
Werde ich dich pflanzen,
Dass du weiter wächst,
Dass du wirst zum Baume
Der uns Schatten wirft,
Früchte trägst für alle alle,
Die in Ängsten sind.
Kleiner Funke Hoffnung, mir umsonst geschenkt, werde ich dich nähren, dass du überspringst, dass du wirst zur Flamme, die uns leuchten kann, Feuer schlägt in allen, allen, die im Finstern sind. Kleine Träne Hoffnung, mir umsonst geschenkt, werde ich dich weinen, dass dich jeder sieht, dass du wirst zur Trauer, die uns handeln macht, leiden lässt mit allen, allen, die in Nöten sind."
Ich möchte nicht vergessen, dass ich durch Christus einen Grund zur Hoffnung habe und diese Hoffnung an andere weitergeben. Ich möchte mich an meinen Jesus festhalten und darauf vertrauen, dass Er mich auch dann hält, wenn ich aus Versehen loslasse. So, wie Er auch Petrus sofort ergriffen hat, weil dieser kurz auf die Wellen schaute, anstatt auf Ihn. (Matth. 14, 28 – 31)
Ja, Petrus hat kurzzeitig versagt und Jesus nicht vertraut. Aber er war gleichzeitig der einzige Jünger, der es überhaupt gewagt hat, aus dem Boot zu steigen und auf dem Wasser zu gehen! Ich mag Petrus. Polter-Petrus, wie ich ihn manchmal liebevoll nenne. Petrus der manchmal schneller redet, als er denkt. Petrus, der sich verunsichern lässt und es mal mit den Juden und mal mit den Heiden hält. Petrus, der dem römischen Soldaten ein Ohr abgeschlagen hat, um zu verhindern, dass sein Herr verhaftet wird und auch der Petrus, der genau wusste, wie bitter nötig er die Vergebung dieses geliebten Herrn hatte. Wenn ich darüber nachdenke, dann entdecke ich mich selbst. Wie bin ich doch selbst emotional, mutig und dann wieder unsicher, trotzig und dann wieder kleinlaut. Wenn ich dann darüber nachdenke, wie liebevoll Jesus mit Petrus umging und wie sehr Er ihn gebraucht hat, dann habe ich Hoffnung. Hoffnung, weil ich weiß, dass Jesus mich bedingungslos liebt und Hoffnung, dass Er mich unvollkommenen Menschen gebrauchen kann, um Sein Reich zu brauchen. Er kann meinen kleinen Mut gebrauchen. Ich muss nicht vollkommen sein. Er braucht nur meine Hingabe.
So pflanze ich das Senfkorn Hoffnung, damit es Früchte trägt für alle, die in Ängsten sind.