Der letzte Tag vor Weihnachten war ereignisreich für mich. Beim Dusche trocken wischen bin ich ausgerutscht und habe meinen Arm überstreckt. Kurze Zeit später wurde mir vom Arzt in der Notaufnahme bescheinigt, dass nichts gebrochen oder ausgekugelt ist und wieder nach Hause geschickt. Durch den Zeitverlust bin ich erst abends losgekommen. Die Autobahn war inzwischen glatt geworden und ich brauchte die doppelte Zeit. Aber schließlich kam ich in der Heimat an. Zwischendurch habe ich schon überlegt, ob es wirklich eine gute Idee war, dass ich noch am selben Tag gefahren bin.
Am nächsten Tag las mein Vater, dass es bereits vormittags schwere Unfälle gegeben hat, genau auf meiner Fahrstrecke. Nun war ich froh, dass ich doch am Vorabend gefahren bin.
Als ich drüber nachdachte, wann ich wieder arbeiten muss, fiel mir auf, dass ich im Januar nur wenig zu tun habe. Die Kurse haben teilweise schon geendet und die Neuen fangen erst mit dem nächsten Halbjahr an. D. h. ich kann meinen Arm noch ein wenig schonen.
„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.“ heißt es in Römer 8, 28. Ich weiß nicht, warum ich mir den Arm gezerrt habe und ich dadurch diese anstrengende Fahrt hatte. Aber ich sehe Gottes Führung darin, dass es jetzt passiert ist. Nicht mittendrin in der Hektik, sondern nach meinem letzten Arbeitstag.
Schon beim Weihnachtslieder singen fiel mir plötzlich ein anderes Lied ein: „So nimm denn meine Hände“. Es wird oft auf Beerdigungen gesungen. Doch das scheint mir ein Missverständnis zu sein. Ich kann doch nicht erst nach meinem Tod damit beginnen, Gott zu vertrauen. Nein, ich möchte es jetzt schon tun. Ich möchte Ihm vertrauen, Ihm nachfolgen.
Deswegen möchte ich auch keinen üblichen Jahresrückblick geben. Vielmehr möchte ich nach vorne blicken. Ich brauchte viel Vertrauen im vergehenden Jahr, doch im nächsten Jahr möchte ich dieses Vertrauen noch vertiefen. Ich möchte mich an Gott hängen, darauf vertrauen, dass Er es gut mit mir meint. Ich weiß nicht, was kommt, wie lange wir noch mit Corona zu tun haben, ob die neue Regierung auch hält, was sie verspricht, ob mein erster Arbeitstag wirklich Mitte Januar ist und nicht erst Mitte März wie in diesem Jahr usw.
Aber der großartige Gott, der sich so klein gemacht hat, dass Er in eine Krippe hineinpasste, Er weiß es. Er liebt mich, möchte mein Bestes. Regierungen, Regeln und Krankheiten kommen und gehen, aber mein Gott bleibt an meiner Seite!
Deswegen habe ich Hoffnung! Deswegen blicke ich neugierig, aber ruhig in die Zukunft!
So sei das Lied, mit dem ich in das neue Jahr empfange und das mich sicher noch in diesem begleiten wird, dieses, wenn auch für den Jahresanfang untypische Lied:
„So nimm denn meine Hände
Und führe mich
Bis an mein selig Ende
Und ewiglich.
Ich mag allein nicht gehen,
Nicht einen Schritt;
Wo du wirst gehn und stehen,
Da nimm mich mit.“ (Julie Hausmann)
Ich wünsche Euch, dass Ihr gut ins und durch das Neue Jahr kommt, dass Ihr Gott so vertrauen könnt, wie es dieses Lied ausdrückt!