Gott!

Ich staune über dich! Ich möchte ein Lobgesang für dich anstimmen, doch bleibe ich stumm. Mir fehlen die Worte. Es gibt Psalmen und unendlich weitere Lobpreislieder, zu jeder Zeit fanden Dichter Worte für dich. Doch keins davon scheint mir passend für dich! Keins beschreibt, was du für mich bist. Ich kniee vor dir und stammle mein Lob, versuche dir zu sagen, wie dankbar ich dir bin. Mein Gott, ich liebe dich! Nie hätte ich gedacht, dass ich das mal sage. Aber ich kann nicht anders. Du hast mich zuerst geliebt! Du hast mich aufgehoben, als ich verwundet am Boden lag. Als ich nicht mehr wollte, ich schwer enttäuscht von Menschen war und auch dir nicht mehr vertrauen wollte, hast du dich zu mir geneigt. Du hast meine Verletzungen verbunden und meinen Schmerz gelindert. Vorsichtig hast du mich an die Hand genommen und mir eine Liebe gezeigt, von der ich nichts ahnte! Deine Liebe!

Du hast mir eine Wunde zugefügt, eine tiefe Sehnsucht in mir geweckt. Die Sehnsucht nach dir und nach meiner Heimat. Dahin werde ich gehen , wenn hier mein Lauf vollendet ist. Dann werde ich zurück sein und dich endlich sehen, mein Gott.

Dann werde ich auch die Worte finden, um dir sagen zu können, wie sehr ich dich liebe.

Bis dahin halte ich es aus, begleitet und getröstet von deinem Geist. Ich fasse es nicht, was du für mich getan hast. Es gibt niemanden, der dir gleich ist, niemanden, der mich mehr liebt, als du! Du liebst mich zurecht!

Ich wollte immer mein Leben leben, niemand sollte sich einmischen! Ich habe auf Menschenrat gehört und wurde enttäuscht. Weil ich dich nicht kannte, habe ich geglaubt, dass auch du mich enttäuschen wirst. Weil ich dich nicht kannte, dachte ich, dass du mich in eine Falle lockst. Doch jetzt lerne ich dich kennen und ich merke: Ich kann mich fallenlassen in dir! In dir bin ich geborgen! Mit dir macht meinen Leben einen Sinn.

Gehorsam, Demut und Hingabe – das waren Worte für mich, die klangen nach Krankheiten. Jetzt möchte ich mich dir hingeben, es lernen, dich zu lieben, indem ich liebe. Indem ich selbst Menschen liebe, die sonst schwierig für mich sind.

Ich weiß nicht, was mir passiert ist. Ich komme mir vor, wie ein geschlagener Krieger, wie jemand der seine Waffe niederlegt und sich beugt vor dem Sieger. Doch bist du mehr für mich als ein Sieger. Du hast nicht mit mir gekämpft, du hast mein Herz berührt. Es wurde heil unter deiner Berührung.

Mein Spiegel sagt, ich bin dieselbe, doch das stimmt nicht. Es hat sich etwas geändert. Du hast etwas geändert. Ich verstehe es nicht. Aber es reicht mir zu wissen, dass du mich liebst. Du bist alles für mich!

Amen.

2 Antworten zu „Gott!”.

  1. Wow und Danke
    für diese, deine starken und offenen Worte,
    die ich, soweit möglich, nachempfinden und „unterschreiben kann“.

    Ich danke eben so täglich, daß er mir nachgegangen ist
    und noch immer helfend, wie korrigierend zur Seite steht,
    weiter schleifend!

    Die Worte aus Off. 3, 14 ff sind da nicht nur mehr als „treffend“ treffend.

    Gerade Vers 19 hat so eine umfassende Tiefe und …:

    Welche ich lieb habe,
    die strafe und züchtige ich.
    So mache dich auf und tue Buße!

    -> Diese Liebe anzunehmen und sie auszudrücken ist die Herausforderung,
    doch es ist eigentlich nur der Sprung über den eigenen Schatten …

    Merci,
    Raphael.

    1. Danke! Diese Stelle in der Offenbarung hatte ich nicht im Blick, aber ja, auch das ist Liebe! Jemanden, der mir egal ist, den ermahne ich nicht. die Mühe mache ich mir nur, wenn ich denjenigen wirklich gern habe. Gott läßt uns nicht so, wie wir sind. Wir dürfen Ihm ähnlich werden. Welch ein Vorrecht!

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