
Unabhängig davon, dass diese Kapelle sowieso selten für Andacht und Gottesdienst genutzt wird, ist dieser Altar ein Symbol für diese Zeit. Immerhin, das Altartuch, vom Pastor liebevoll gebügelt, liegt darauf und auch die Bibel ist aufgeschlagen. Bereit, gelesen zu werden.
Doch gleichzeitig durchweht diese Kapelle ein Hauch von Museumsluft. Im Hintergrund die Kopie der Zeitung, die in der Zeitkapsel von der Turmspitze sich befand.
Die Kapelle war mal außerhalb der Stadt. Sie gehörte zum Spittel für Lepra – Kranke. Damals als die Seuche wütete…
Da waren die Kranken. Sie waren verpflichtet jeden Abend zur Andacht zu kommen.
Heute gehört die Kapelle zum Pflegeheim. Bis vor kurzem fand hier alle zwei Monate eine Andacht statt, für die Bewohner des Pflegeheims.
Doch jetzt sind wir verpflichtet zu Hause zu bleiben. Weil die Seuche wütet…
Viele redeten bereits vor der Pandemie davon, dass sie die Kirchen und Kapellen nicht brauchen, weil Gott überall ist. Ja, das ist er. Aber suchst du ihn auch überall? Was wird Gott in deinem Herzen finden? Eine Leere? Oder ein paar Ausstellungsstücke, die von deinem ehemaligen Glauben zeugen? Oder brennende Liebe für ihn und die Menschen? Ist Gott in deinem Herzen zuhause?
Ja, die Kirchen sind geschlossen und der gemeinsame Gottesdienst fehlt. Doch Gott steht direkt vor deiner Herzenstür und klopft an. Bitte ihn herein. Lass ihn rein und dann wird dein Herz nicht nur zur Kapelle, sondern du wirst in dir selbst zuhause sein. Das neue Leben in dir beginnt und du wirst Ostern die Auferstehung feiern können.
Eines Tages werden die Kirchen wieder offen sein und du wirst anderen erzählen können, von deinem ganz besonderen Ostern. Von dem Ostern, an dem dein Herz zur Kapelle wurde!
Gottes Frieden sei mit dir!
2 Antworten zu „Ein leerer Altar in einer leeren Kapelle”.
Danke für diesen Beitrag.
Gerne.