Buddhistisches Christentum oder christlicher Buddhismus?

Ich war letztes Jahr in Asien. Unsere Reiseleiterin las uns jeden Morgen einen kurzen Abschnitt aus der Lehre Buddhas vor. Dadurch bin ich längst noch nicht in die Tiefe des Buddhismus eingedrungen. Aber eins ist mir dabei aufgefallen: Das klingt sehr anstrengend!

Doch so unbekannt kamen mir die Sätze nicht vor. Da war doch was? „Du musst an dir arbeiten!“, „Du musst regelmäßig beten!“, „Wenn du noch nicht gesund bist, obwohl du dafür gebetet hast, glaubst du nicht genug!“, „Du musst in Zungen reden!“ – Das alles sind Sätze, die man so oder so ähnlich zumindest vereinzelt in verschiedenen Freikirchen hören kann. Diese Sätze haben alle eins gemeinsam: „Du musst!“ Es scheint, als könne der Mensch gar nicht ohne Druck auskommen. Als bräuchte er es, etwas leisten zu müssen. Ich bin da auch nicht frei von.

Aber Jesus sagt „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (Matth. 11, 28)  – Was für ein Angebot! Keine Leistung ist zu erbringen! Kein „Du musst!“  – „Ja, aber der christliche Glaube ist ernst zu nehmen! Du kannst doch nicht bleiben, wie du bist!“ werden vielleicht Einige einwenden.

Ja, kannst du auch nicht! Wenn du erst einmal erkannt hast, wie sehr Gott dich liebt, möchtest du auch nicht so bleiben, wie du bist. Es gibt jedoch einen anderen Weg: Überlass dich Gott! Lass Ihn tun! Höre auf damit, dir strenge Bibellesepläne zu schreiben oder dir vorzunehmen, dass du noch vor dem Aufstehen eine Stunde betest! Das hältst du genauso lange durch, wie deine guten Vorsätze zu Silvester.

Überlass dich Gott! Vertrau Ihm ganz. Gib dich Ihm ganz hin! Nicht peu à peu erst deine Freizeit, dann deine Finanzen und irgendwann den Rest. Gib‘ dich ganz hin.

Er möchte dir ein Vater sein! Wenn du nicht gerade Gutes mit dem Wort „Vater“ verbindest: Er möchte dir eine Mutter sein! (Falls das jetzt komisch klingt – „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet;…“ – Jes. 66,13, spricht für einen weiblichen Teil in Gott selbst.)

Ich möchte dir Mut machen, dich auf diesen liebenden Gott einzulassen. Wenn Er wie eine Mutter, wie ein Vater für dich sorgt, dann kannst du auch dich Ihm überlassen. Mir persönlich ist es schon aufgefallen, dass mir Dinge plötzlich leicht fallen, die mir viel Mühe gemacht haben, als ich sie aus eigener Kraft versucht habe. Manchmal frage ich mich erstaunt „Hast du das jetzt wirklich gedacht?“ z. B. wenn es mir gelungen ist, nicht über jemanden zu richten.

Ja, es ist wichtig, dass man ehrlich zu sich selbst ist. Aber wenn ich meinen Weg mit Gott gehe und Ihm vertraue, dann wird Er auch zu einer passenden Zeit mich die Wahrheit über mich erkennen lassen und mich zu dem Menschen ändern, der ich nach dieser Erkenntnis auch sein möchte. (Phil. 2, 13)

Überlass dich Gott!     

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