Lob der Stille

Ich bin gerade in Asien unterwegs und habe schon einige Tempel gesehen. Doch muss ich zugeben, dass ich ein wenig enttäuscht bin. Viele Touristen, ständig wird ein Gong geschlagen und Händler umlagern mich. Etwas Wesentliches fehlt mir.

Mit dem Boot fahren wir Richtung Brücke. Wir betrachten den Sonnenuntergang. Die meisten schwatzen. Eigentlich schön, aber etwas Wesentliches fehlt mir.

Vor einiger Zeit habe ich ein kontemplatives Gebet in einer Gemeinde besucht. Es wurde ein Bibelvers wiederholt vorgelesen, im Hintergrund lief Fahrstuhlmusik. Etwas Wesentliches fehlte mir.

Mir fehlte die Stille. Einfach mal zur Ruhe kommen, mal nichts sagen. Warum fällt es vielen so schwer? Wenn ich zur Ruhe komme, was kann denn passieren? Woher soll mein Frieden kommen, wenn ich ihn innerlich nicht zulasse? Was suche ich in der Welt, wenn ich es in mir habe? Wenn ich innerlich zur Ruhe komme, kann ich erst Gott entdecken.

„Werdet still und erkennt, dass ich Gott bin.“ heißt es im Psalm 46,1. Nur wenn ich mal zulasse, dass keine Hintergrundmusik läuft, kann ich Gott hören. Gott überschreit nicht den Lärm, sondern spricht leise in dein Herz. Verliebte schreien sich nicht an, sie flüstern sich liebevoll Kosenamen ins Ohr. So gib doch Gott die Chance, dir liebevoll ins Ohr zu flüstern. Komm zur Ruhe und hör ihm zu.

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