Das brennende Haus

Mir fällt in unterschiedlichen Konfessionen/ Dominationen eine traurige Gemeinsamkeit auf: Jeder bezichtigt den jeweils anderen der Irrlehre. Das macht mich sehr sehr traurig. Deswegen habe ich eine Parabel geschrieben.

Eines Nachmittags brannte ein Hochhaus. Das Feuer breitete sich rasant aus und viele Menschen waren eingeschlossen. Da rückten die Feuerwehren an. Sie kamen aus verschiedenen Richtungen aus den umliegenden Dörfern und Städten. Doch statt einen gemeinsamen Plan zu entwickeln, wie man das Feuer löschen könne, fingen sie an, miteinander zu streiten. Ihre Helme und Schläuche hatten nämlich unterschiedliche Farben. Sie stritten also darüber, ob ein Helm grün, blau oder rot zu sein hätte. Nach kurzer Zeit wurden sie handgreiflich. Während sich die ersten Feuerwehrmänner gegenseitig verprügelten, kam noch eine kleine, alte Feuerwehr angefahren. Der Löschzug war noch aus Holz und das Wasser wurde mit der Hand aus dem Schlauch gepumpt. Diese Feuerwehrleute wollten wirklich löschen, doch das passte den anderen nicht. Sie steckten die Holzfeuerwehr einfach an. Es brach ein großes Chaos aus. Die Feuerwehrleute prügelten sich gegenseitig krankenhausreif. Einer brach sogar in einen Laden für Malerbedarf ein, um einen grünen Schlauch rot zu streichen. Drei Feuerwehrmänner breiteten ein Sprungtuch aus, um die Menschen aus dem brennenden Haus zu retten. Doch andere schnitten Löcher rein. Jeder Rettungs- oder Löschversuch wurde sofort von den Anderen vereitelt.

Am Ende waren fast alle Feuerwehrmänner im Krankenhaus, das ganze Viertel ist abgebrannt und keiner überlebte. Das nur, weil die Helme und Schläuche in den Augen des jeweils anderen die falsche Farbe hatten.   

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