„Ist auch mir zur Seite, still und unerkannt…“ – Liebe alte Weihnachtslieder unter die Lupe genommen

1-liedWeihnachten ist bekanntlich das Fest mit den meisten Traditionen. In meiner Familie z. B. ist es bis heute Tradition, während der Bescherung zu singen. Weil mein Bruder und ich aber keine Lust hatten, soo lange auf die Geschenke warten zu müssen, wurden vom Familienrat sechs Lieder festgelegt, die in einer bestimmten Reihenfolge „abgesungen“ werden. Meine Mutter singt die zweite Stimme, ich halte mit meiner Altstimme dagegen und mein Vater brummt den Bass – zumindest das, was er für den Bass hält. Das erste Lied, das angestimmt wird, ist „Alle Jahre wieder“. So sehr ich es gerne singe, macht mich doch der Text ein wenig traurig. „Ist mir auch zur Seite, still und unerkannt, das es (das Christuskind) treu mich leite, an der lieben Hand.“ – Genau das ist das Missverständnis der heutigen Zeit: Christus möchte weder still und schon gar nicht unerkannt an deiner Seite stehen! Er möchte, dass du ihn erkennst, dass du ihn kennen lernst. Ja, Christus möchte dich leiten! Er möchte der Herr deines Lebens sein! Aber was hier der Liedtext vermittelt, ist eher das Leiten durch einen Unbekannten. Als würden wir blind durch das Leben stolpern und ein Unbekannter schubst und zerrt uns in die richtige Richtung und am Ende des Lebens erkennen wir, dass uns jemand um die schlimmsten „Pfützen“ umgelenkt und an den größten Steinen vorbeigeführt hat. Aber ist das die Leitung, die wir brauchen und nach der wir uns insgeheim sehnen? Wäre es nicht viel schöner, jemanden an der Seite zu haben, den ich persönlich kenne und vertraue? Jemanden, der mich nicht nur um die Pfützen führt, sondern der mit mir zusammen durch jede Pfütze geht? Der selbst bis zum Knie im Wasser steht, damit ich nicht den Halt verliere? Dieser Jemand ist Jesus Christus. Er möchte dich leiten und dir ein erfülltes Leben schenken. Jetzt in der Adventszeit wird oft gesagt, dass Advent „Ankunft“ bedeutet, weil in dieser Zeit die Christen auf die Ankunft ihres Herrn warten. Doch es ist auch umgekehrt: Gott wartet auf deine Ankunft! Er wartet sehnsüchtig auf dich! Er möchte dir neues Leben schenken und an deiner Seite sein. ER ist derjenige, der dich „treu leiten“ möchte. Komm zu ihm! Heute! – Amen.

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