„… diesem einen will ich folgen. Diesen einen will ich König nennen.“ (Balin über Thorin Eichenschild im Film „Der Hobbit. Eine unerwartete Reise“)

Ein Zwerg erzählt, wie er in einer gewaltigen Schlacht einen tapferen Kämpfer sieht. Nur mit einem Eichenstamm als Schild geht er auf den übermächtig scheinenden Feind los und bringt ihm eine schwere Wunde bei.

In Zeitlupe dreht sich der Held um, es ertönt heroische Musik und der alte Zwerg erzählt weiter, dass er an dem Tag beschlossen hat „… diesem einen will ich folgen. Diesen einen will ich König nennen.“

In der heutigen Zeit ist Monarchie ein Auslaufmodell. Es gibt sie noch die Könige. Aber das, was sie sagen und tun, füllt nur die Regenbogenpresse. Auf die erste Seite der großen Tageszeitungen schaffen sie es nicht. Schlagzeilen wie „Königin Elisabeth verhindert Brexit!“ oder „ König Haakon erfolgreich bei Friedensverhandlungen!“ werden wir nicht lesen. Wir, die modernen und aufgeklärten Menschen lassen uns nicht mehr regieren, schon gar nicht von einem König. Den Regierenden weht ein scharfer Wind entgegen, einen Stinkefinger gegen Merkel hier, einen deftigen Post gegen Trump da. Keine Macht keinem! Wir merken gar nicht, dass wir uns längst andere Majestäten gekrönt haben. Freiwillig gehen Kinder und Jugendliche zu dem ungnädigen König Dieter Bohlen und singen ihm vor. Sie beugen sich seinem harten Urteil und das anwesende Publikum johlt. „Wie kann dieser Dilettant es wagen, vor seiner Majestät dem König zu erscheinen?“. Junge hübsche Mädchen gehen freiwillig zur unbarmherzigen Königin Heidi Klum und glauben ihr, dass sie zu dick sind. Das Volk klatscht. „Wie kann denn diese Fette es wagen, vor der Königin zu erscheinen?“ Doch wenn wir dahinter schauen, merken wir schnell, dass die Legitimation dieser Majestäten kaum Bestand hat. Ihre Heldentaten bestehen darin, dass sie es geschafft haben, berühmt zu sein. Sie haben ihr Talent genutzt, ja, aber sie setzen es nicht ein, um anderen damit zu helfen. Von Dieter Bohlen habe ich noch nicht gehört, dass er einen Verein gegründet hat, der dazu dient, dass das Selbstbewusstsein von Kindern mittels Gesangsunterricht gefördert wird. Heidi Klum setzt sich nicht dafür ein, dass z. B. Menschen mit körperlichen Defiziten ihre eigene Schönheit entdecken. (Ist mir zumindest nicht bekannt.)

Menschen krönen also andere zu Königen, die ihnen anschließend klar machen, dass sie, die sie nicht die Idealmaße haben und nicht singen können, nichts wert sind. Doch sie sehen nicht, dass diese Könige sich nicht für sie einsetzen, nichts für sie tun.

Dann gibt es noch einen anderen König. Er reitet auf einem Esel und ist mit einer Dornenkrone gekrönt. Er hätte die Macht gehabt, Menschen zu befehlen, ihn anzubeten. Doch er entschied sich, sie zu lieben. Er starb für sie, für mich. Er tat es für mich. Er befreite mich von meiner Sünde. Es ist Jesus, mein Christus.

Über ihn sage ich mit Balins Worten „… diesem einen will ich folgen. Diesen einen will ich König nennen!“ Amen!

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