Persönliche Frömmigkeit

Im Alten Ägypten wurden bekanntlich viele Götter angebetet. Riesige Tempel, Totentempel und die Grabdekorationen zeugen davon. Dabei wird oft eins außer Acht gelassen: all die Zeugnisse von einer reichhaltigen Religiosität war für eine kleine Schicht der ägyptischen Bevölkerung gedacht. Pharao, seine Familie und die hohen Beamten bekamen die großen Gräber gebaut, in denen auf den Wänden dargestellt war, was sie alles für das Jenseits mitbekamen. Der Pharao oder stellvertretend seine Priester durfte das Heiligste bzw. das Allerheiligste im Tempel betreten und die kultischen Handlungen ausüben, die dazu dienten, die Welt in Gang zu halten. Das einfache Volk durfte höchstens den Vorhof betreten und zuschauen. Es durfte bei den großen Prozessionen zusehen, wenn die schwere Götterfigur erst getragen und dann in die eigens dafür gebaute Barke gesetzt und auf dem Nil zu einem anderen Tempel gebracht wurde, weil er dort angeblich den dort anwesenden Gott besuchte.

In den Museen finden wir viele Zeugnisse von diesen Glaubensvorstellungen. Am Ende der Ausstellung gibt es manchmal noch eine kleine unscheinbarere Vitrine. In ihr sind vielleicht eine kleine Stele, auf der viele Ohren abgebildet sind, kleine Götterfiguren, Tiermumien und Amulette zu sehen. Diese Exponate zeugen von der persönlichen Frömmigkeit, von den Glaubenspraktiken des einfachen Volkes. Diesen Begriff haben die Ägyptologen geprägt, um den Glauben des Volkes von der Staatsreligion abgrenzen zu können.

Der christliche Glaube ist in dem Sinne keine Staatsreligion. Frau Merkel und ihre Vertreter müssen nicht jeden Morgen dafür sorgen, dass die Sonne wieder aufgeht. Der christliche Glaube ist ein persönlicher Glaube. Gott meint dich! Er möchte mit dir zu tun haben. Er liebt dich und er möchte dein persönlicher Gott sein. Keiner kann für dich mitglauben. Gott wartet auf deine eigene Antwort, auf die Frage „Möchtest du mein Kind sein? Möchtest du mir vertrauen?“ Was wird deine Antwort sein?

Meine Antwort habe ich bereits gegeben. Ich glaube meinem Gott. Ich vertraue Jesus Christus und folge ihm nach. Denn er ist für mich gestorben, damit der Weg frei ist zu ihm. Das ist mein persönlicher Glaube, meine persönliche Frömmigkeit.

 

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